Mittwoch, 13. Juni
Der Stadtgarten von Tralee liegt wirklich im Herzen der Stadt, entsprechend gut besucht ist er. Mit einer Größe von 1,4 ha gehört er zu den größten städtischen Parkanlagen in Irland. Er grenzt unmittelbar an die Denny Street, an seinem Rand liegen das Kerry County Museum mit der spannenden Mittelalter-Ausstellung und der ausführlichen Ausstellung zur irischen Geschichte im Obergeschoß.
Auf dem Weg in Richtung Wetland Centre passiert man das Irische Nationale Volkstheater, Siamsa Tíre. Die Tanz- und Musikaufführungen sind Spitzenklasse und fast immer ausverkauft.
Im Stadtpark stehen große Exemplare von Eschen und Silber-Linden (Tilia tomentosa).
Spaziergänger flanieren durch den Stadtpark, Hunde werden hier ausgeführt, Angestellte essen mittags ihr mitgebrachtes Vesperbrot. Aufsichtspersonen begleiten die Klassen der naheliegenden Schulen zum Spielplatz und wieder zurück. Jeden Samstag findet um 9:30 Uhr ein Parklauf über eine Distanz von 5 km statt. Jeder kann gebührenfrei daran teilnehmen, muss sich aber zuvor registrieren.
Der Park liegt auf dem Gelände der früheren Denny-Liegenschaften. Das Schloss wurde 1826 abgebrochen, um Platz zu machen für den Bau der Denny Road. Edward Denny ließ auf dem verbliebenen Grund Bäume pflanzen und regte die Anlage des Landschaftsparkes an. 1922 wurde der Park an den Tralee Urban District Council verkauft, er wurde offiziell zum Tralee Town Park. Der Stadtgarten umfasst nicht nur den herrlichen Rosengarten, sondern auch den zur Jahrtausendwende angelegten Garten der Sinne mit duftenden Pflanzen oder Arten mit besonderer Blattoberfläche. Vom Loch im aufrechten Stein blickt man auf Queen Scotia’s Glen in den Sliabh Mis Mountains (Slieve Mish Mountains). Er erinnert am die mythische Vergangenheit, als Scotias Sohn Amergin der Insel den Namen „Eire“ verlieh.
Auf den Gehörsinn bezieht sich die Hörnerskulptur. Im Jahr 1875 hatte man im Sumpf von Clogherclemin bei Tralee mehrere Hörner aus der Bronzezeit gefunden. Die interaktive Skulptur steht als Erinnerung an die Handwerkskunft der irischen Ureinwohner.
Entwurf und Ausführung: Ger O’Neill
Erhaben in die Schale eingearbeitet sind keltische Gottheiten wie Macha, Danu, Bran, Brigid, Lugh und Cernunnos. Die Form erinnert an den Kessel des Dagda, des guten Anführers der Götter. Der Kessel spendete jedermann Nahrung in Fülle.
Entwurf und Ausführung: Paula O’Sullivan
Die uralte Stadt Tralee ist das Verwaltungszentrum von Kerry. Die irische Vergangenheit wird im Kerry County Museum ausführlich und anschaulich dargestellt. Das gälische Erbe scheint überall präsent, Gälisch wird auf den Straßen gesprochen. Auch der Stadtname hat gälischen Ursprung. Trá Lí heißt so viel wie „Ufer des Flusses Lí“.
Was ist das Besondere an einem Brunnen im Stadtpark? Das Besondere ist der Brunnen! Denn irische Parks enthalten traditionell keine Brunnen, auch in den historischen Stadtzentren stehen keine Brunnen. In einem Land, in dem Regen im Überfluss fällt, muss man Wasser nicht bevorraten.
Jedes Jahr Ende Juni findet das große mehrtägige Gartenfest im Stadtpark statt. Die großen Tafeln machen deutlich, dass es sich in erster Linie um ein Familienfest handelt, mit Hupfburgen als Hauptattraktion. Eingeladen wird auf Gälisch: „Faile na mBlàth“ bedeudet „Fest der Blumen“.
Das gemütliche Städtchen Tralee bietet sich als Ausgangspunkt für die Erkundung von Kerry und vor allem als Startpunkt für die Dingle-Halbinsel an.
Blick vom Connor-Pass in Richtung Südwesten auf Dingle, mit dem Skellig Michael am Horizont.
Blick vom Connor-Pass nach Nordosten. Connor ist übrigens das gälische Wort für Pass. Die englische Bezeichnung benutzt den gälischen Begriff wie einen Namen.
Hotels gibt es etliche in der Universitätsstadt. First-class-B&B bieten Fidelma und Mark Boyle im Ballyard House am Stadtrand in einer ruhigen Sackgasse. Idyllischer Sitzplatz und Blick auf die Windmühle von Blennerville inclusive.
Comments by Agnes Pahler