blütenstil

Agnes Pahler | redaktion | lektorat | übersetzungen

Listowel Town Park

Donnerstag, 14. Juni

Der Stadtpark von Listowel ist ganz auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet. Eine große Fläche nimmt das Rugby-Feld ein, durch den Landschaftspark flanieren Spaziergänger, Kinder spielen unter Aufsicht der Mütter auf dem großen Spielplatz, der Golfplatz wird zwar von Golfclub betrieben, doch gegen eine geringe Gebühr kann hier jeder spielen.

Der Park geht zurück auf Lord Hare, der den pittoresken Wald von Gurtinard und die Uferzone entlang des Flusses Feale der Stadt Listowel gegen einen geringen Betrag verkauft hatte. Doch erst 1946 wurde der Stadtpark angelegt. 1975 erhielt die Anlage nach der Umgestaltung die Bezeichnung Childers Town Park and Woodlands, in Erinnerung an den früheren irischen Präsidenten Erskine Hamilton Childers.

Zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1955 der Garden of Europe angelegt. Für jedes der zwölf Länder, die 1992, dem Beitrittsjahr Irlands, der Europäischen Union angehörten, entstand später ein eigener Gartenbereich mit typischen Gehölzen für jedes Land. Das ursprüngliche Bepflanzungsschema hat sich allerdings verschoben, viele der einst gesetzten Gewächse wuchsen im windigen Atlantikklima nicht so gut wie erhofft. Stattdessen wird die deutsche Zone nun von hohen Bergahornen bestimmt und im belgischen Beet behaupten sich die Rhododendren.

Listowel gilt auch als Zentrum der irischen Dichtkunst. Das Kunstwerk im irischen Bereich würdigt den Schriftsteller und Dramatiker John Brendan Keane (1928−2002), der aus Listowel stammte und hier gelebt hatte.

 

 

 

Die große Skulptur mit dem Kopf von Friedrich Schiller steht dominant in der Mitte der europäischen Gärten. Das Denkmal bezieht sich auf Schillers Ode „An die Freude“ mit der zweiten Strophe „Seid umschlungen Millionen!“, als Erinnerung an die brüderliche Einheit, die wir uns auch für Europa erhoffen.

 

 

 

 

 

Das Holocaust-Mahnmal erinnert an die bitteren Jahre in der jüngeren europäischen Geschichte. Gefertigt wurde es mit Bahnschwellen aus Ausschwitz. Die beiden Bäumen rechts und links der Skulptur waren als junge Bäume in Ausschwitz gewachsen.

 

 

Naturbelassen verblieb die Waldzone im Gurtinard Wood. Hier verlaufen nicht nur beliebte Spazierwege, sondern die örtlichen Schulen nutzen den Bereich, um natürliche Vielfalt (Biodiversität) anschaulich zu unterrichten. Eine große Tafel informiert über das Gefüge der Baumkronen, über Pflanzen des Waldes wie Farne und Bärlauch, Tiere wie Fuchs und Amsel, die Nahrungskette im Allgemeinen und über die Bedeutung von Käfern im natürlichen Stoffkreislauf.

Seit 2016 liegt am Rand des Stadtparks auch ein Gemeinschaftsgarten. Die 18 Obstbäume verschiedener Arten, einschließlich Nüssen, müssen noch heranwachsen. Die Ernte soll einmal allen Einwohnern von Listowel zur Verfügung stehen.

 

So einen gesunden Buchs haben wir in Baden-Württemberg schon lange nicht mehr gesehen. Der Buchsbaumzünsler ist bislang nicht in Irland angekommen.

 

 

 

 

Völlig ungezähmt, mit unbefestigten Rändern, verläuft der Fluss Feale durch Listowel. Er gilt als einer der besten Lachs- und Forellengründe in Irland.

« »

© 2024 blütenstil. Theme von Anders Norén.