Dienstag, 22. Mai
Trotz einer Niederschlagsmenge von durchschnittlich 1230 mm pro Jahr (und in manchen Jahren über 2000 mm) gibt es auch solche Tage:

Es ist höchste Zeit, dass die Wechselbepflanzung für den Sommer in die Erde kommt. Arbeiter von einem beauftragten Landschaftsbau-Betrieb pflanzen mit Hochdruck.

Die Atmosphäre im Park lebt von dem Übergang des menschengemachten Gartens in die freie Landschaft. Am Horizont glitzert der See und darüber erheben sich die felsigen oder bewaldeten Berge des Killarney National Parks. Weiter zur Rechten stehen in der Ferne die graublauen Schwünge der Macgillycuddy’s Reeks. Deren höchste Erhebung ist der Carrantuohill (irisch Corrán Tuathail), mit 1039 m der höchste Berg Irlands.

Anwohner aus Killarney und viele Touristen entspannen im Park. Die Bänke entlang der 250 m langen Blumenrabatte sind bald alle besetzt. Überall wuseln Kleinkinder, später kommen Youngsters und machen auf Party. Aufseher Harry ermahnt sie, keinen Müll liegen zu lassen.

Gemäht wird an so einem trockenen Tag auch mit dem Aufsitzmäher, aber nur der Aufwuchs am Wegrand wird geschnitten, jenseits davon darf die Wiese hochwachsen und blühen, damit Insekten Futter finden. Allerdings blühen in der nährstoffreichen, feuchten Erde nicht viele Kräuter, die Gräser herrschen vor.

Aus der Gruppe hoher und alter Bäume sticht die Monterey-Kiefer (Pinus radiata) hervor. Sie ist wohl die höchste ihrer Art in Europa.

Am Abend befinden sich immer noch viele Leute im Park, obwohl das Haupttor längst geschlossen ist.