Samstag, 2. Juni
Der Killarney National Park liegt sich südlich der Stadt Killarney, er umfasst mehr als 10.000 ha mit Seen, Sümpfen und Bergen. Keimzelle war einst das Landgut um Muckross, später kam der Kenmare Estate hinzu. Von den beiden gepflegten Parks bei Muckross House und Killarney House kann man direkt in die Wildnis spazieren oder radeln.
Am Seeufer wächst zum Teil ein breiter Gürtel von Reetgras. Hier brüten viele Wasservögel.
Am See wachsen stattliche Exemplare der Berg-Kiefer (Scots Pine, Pinus sylvestris).
Innerhalb des Nationalparks erstreckt sich die größte Fläche mit natürlichem Wald in ganz Irland. Auf den Standorten über dem vorherrschenden Sandstein breiten sich Eichenwälder aus. Hier dominiert die Trauben-Eiche (Sessile Oak, Quercus petraea). Unter den Kronen wachsen Stechpalmen (Holly, Ilex aquifolium) und andere Immergrüne. Auf den flachgründigen Böden entlang des Sees breiten sich Auenwälder aus, in denen Erlen dominieren. Im natürlichen Wald finden sich Erdbeerbäume (Arbutus unedo), die wir sonst aus dem Mittelmeerraum kennen.
Auf der Muckross Halbinsel aus Kalkgestein hat sich mit dem Reenadinna Wood ein Eibenwald entwickelt. Nur ganz wenige Eibenwälder sind in Europa überhaupt noch vorhanden. In der dunklen Atmosphäre unter den Eibenkronen werden keltische Sagen lebendig, man kann sich ohne weiteres vorstellen, dass hier Leprechauns, die Kobolde der irischen Mythologie, leben.
Das milde Seeklima mit der hohen Luftfeuchtigkeit lässt Moose an den Baumstämmen üppig wachsen, Farne entwickeln sich als Aufsitzer auf den Baumästen, die vielen Flechten zeugen von der sauberen Luft.
In den nassen Gräben blüht in Massen die gelbe Sumpf-Schwertlilie
(Flag Iris, Iris pseudacorus).
Strauchiges Gestrüpp breitet sich auf den anmoorigen Flächen aus, in den Wiesen schimmern die weißen Samenstände des Wollgrases (Cotton Gras, Eriophorum).
Vom Tierreichtum zeugen die vielen Kothaufen. Die Latrinen, mit denen Dachse ihr Wohnrevier markieren, stinken beträchtlich. Im Park lebt die letzte einheimische Herde von Rothirschen in Irland, aus Japan wurden die kleineren Sika-Hirschen eingeführt. Auf den Weiden stehen stämmige schwarze Rinder, das Kerry Shorthorn.
Comments by Agnes Pahler