Mittwoch, 30. Mai

Die Gärten um Muckross House enthalten streng formale Teile mit vielen Formschnittgehölzen.

 

 

 

 

 

Die Gewächshäuser wurden im Jahr 1911 errichtet, um das Herrenhaus mit Trauben, Nektarinen und Schnittblumen versorgen zu können. Die Konstruktion aus Holz bedarf der gründlichen Sanierung, vermutlich sind viele Fenster schon so weit verrottet, dass man ganz neu nachbauen müsste, vermutet Kathleen, die Gärtnerin, die sich hier seit 40 Jahren um die Vermehrung von Pflanzen und um heikle Topfpflanzen kümmert. Die Handkurbeln stecken fest, die Schattiermatten brechen. Noch stecken die großen Biberschwanzgläser in ihren Fassungen, doch die Verwitterung schreitet voran. Ihren Namen tragen die Glasplatten wegen ihrem abgerundeten Ende, das einem Biberschwanz ähnelt. In den Anfangszeiten des Gewächshausbaues konnte man keine großen Glasplatten gießen. Stattdessen fertigte man kleinere Platten, die überlappend in das Gewächshausdach einpasst wurden.

Für Gartenbesucher ist das Gewächshaus geschlossen, sie können nur von außen in Kathleen’s Sammlung von Pelargonien und anderen Raritäten in Töpfen blicken.

 

 

 

Zu den pflanzlichen Juwelen zählt Pelargonium ‘Lord Bute’. Eine Besucherin aus Deutschland hatte Kathleen einen Steckling gebracht. Die Duftpelargonie hat erstaunliche schwarzrote Blüten mit rosa Saum.

 

 

Weitere Schätze finden sich in der exquisiten Sammlung von Streptocarpus-Sorten auf den Tischen, in Kübeln auf dem Boden blühen Strelitzien. Entlang der Stellagen rankt eine Passionsblume, die gerade ihre allerersten Blüten öffnet.

Kathleen teilt sich ihre Stelle mit Martina, die sich um die Anzucht von Sommerblumen gekümmert hatte. Martina hat traditionelle Steingefäße mit bunten Beetpflanzen bestückt. Sie stehen zunächst noch im Gärtnerhof – so lange, bis geklärt ist, dass Saisonkräfte zum Gießen angestellt sind. Dann kommen die bunt gepflanzten Gefäße dorthin, „wo die Kameras vorbeigehen“.

Am Abschluss des formalen Gartenteils überrankt eine ausladende Wisterie das Rankgerüst als Abgrenzung zum einstigen Tennisplatz, wo sich jetzt der Gärtnerhof befindet.

Hier blüht auch der zweieinhalb Meter hohe Kartoffelstrauch (Solanum rantonettii), den wir in Deutschland im Kübel ziehen. Wir in Deutschland müssen ihn vor dem ersten Frost im Herbst ins Haus holen, weil er so leicht erfriert.

Noch ein frostempfindlicher Strauch blüht an mehreren Stellen im Park: Die Schönmalve (Abutilon vitifolium) ‘Veronica Tennant’ trägt ihre großen weißen Trichterblüten zur Schau.