Gartenpraxis-Rätsel 2
Kartoffeln für die Militärs
Kein geringerer als Präsident Franklin D. Roosevelt bezeichnete Benjamin Thompson, den späteren Grafen von Rumford, als einen der bedeutendsten Köpfe Amerikas. Unter anderem gilt er in Umweltschutzkreisen als Vordenker gegen die Umweltverschmutzung. Er hatte sich einst gegen die durch Kohleöfen verpestete Luft über London eingesetzt und in diesem Zusammenhang einen rauchfreien Ofen konstruiert.
Als 19-Jähriger heiratete Benjamin Thompson 1772 in Massachusetts eine wesentlich ältere, sehr vermögende Witwe, musste jedoch nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg nach England fliehen, weil er als Spion verdächtigt worden war. In seiner Wahlheimat wurde er später für seine Arbeiten zur Wärmelehre geadelt. Wir nehmen ihn heute zur Kenntnis, weil er in den Diensten eines süddeutschen Kurfürsten mehrere Neuerungen bewirkte. Er regte die Einrichtung von Armenhäusern an und er reformierte das Militär. Ihm war die schlechte Ernährung der Soldaten aufgefallen. Daher ließ er einen Militärgarten auf einem vernachlässigten, sumpfigen Gelände am Flussufer einrichten. Auf ihren bewirtschafteten Parzellen fanden die Soldaten Beschäftigung und sie trugen selbst zu ihrer eigenen, besseren Verpflegung bei. Zugleich wurde die Kultur der Kartoffel eingeführt und eine zeitgemäße Rinderzucht etabliert. Auch die zur Armenspeisung erfundene Rumfordsuppe, ein billiges Eintopfgericht, enthielt reichlich Kartoffeln. Aus dem Militärgarten entstand später eine weitläufige Parkanlage im englischen Stil. Unter dem Einfluss der Französischen Revolution war sie von Anfang an als Volksgarten geplant, war offen für alle Bevölkerungsschichten und stellte damit einen völlig neuen Gartentypus dar. Die Anlage wurde 1792 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Einst zählten verschiedene Staffagebauten zu den Attraktionen des Parks. Sie hatten ihre Vorbilder in der Antike oder in Fernost. Noch heute lockt der Park Besucher aus aller Welt an, doch kommen sie vorwiegend wegen anderer Highlights: Sie wollen die unbekleidet Sonnenbadenden inmitten der Metropole bestaunen oder sie bewundern die Surfer auf der einen, inzwischen weltberühmten Welle im Bach, der den Park durchzieht. Auf beiden Ufern stehen dort – nahezu ganzjährig – Surfer Schlange.
Wir geben vier Parkanlagen zur Auswahl. Schicken Sie den Namen oder einfach den Kennbuchstaben an nebenstehende Adresse:
A) Englischer Garten, München
B) Rosensteinpark, Stuttgart
C) Schönbusch bei Aschaffenburg
D) Luisenpark, Mannheim